Im Casa Mazzini (Museo del Risorgimento, via Lomellini) wird die Ausstellung "Risorgimento agitato" eröffnet, mit der kommentierten Ausstellung der wichtigsten Sammlung von Risorgimento-Taschentüchern, die in Italien aufbewahrt wird. Die Ausstellung, kuratiert vom Konservator des Museums, Massimo Angelini, und gestaltet von Elio Micco, präsentiert Taschentücher (hauptsächlich Seidenfoulards) aus den Jahren 1847 bis 1912, darunter einige einzigartige Stücke, die keine Entsprechungen in anderen italienischen Museen haben, wie das Taschentuch mit der Darstellung von Balilla (1847), dasjenige, das einer Verschwörung von 1847 gewidmet ist, die nie stattgefunden hat (eine regelrechte Falschmeldung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts) und eine seltene sowie außergewöhnliche freimaurerische Seiden-Lehrtafel.

In den Jahren 1847-1849 konnten die patriotischen Ideale offen zum Ausdruck gebracht werden und dementsprechend waren Handwerker, Textilindustrien und Händler in eine eifrige Produktion und Vermarktung von Taschentüchern involviert, die nun frei im öffentlichen Raum verwendet werden konnten. Basierend auf den Exemplaren in den Museen können wir feststellen, dass die politischen Taschentücher dieser Zeit in der Regel eines oder mehrere dieser dekorativen Themen aufweisen: das Porträt der Anführer der nationalen Bewegung, die 1847 hauptsächlich Pio IX und die reformistischen Monarchen (Leopold II, Carlo Alberto) sind; die Reproduktion von Texten, die Slogans und Schlüsselwörter sein konnten (W Pio IX, Bürgerwehr, Reformen usw.), oder Edikte und Dekrete von großer Bedeutung (die Amnestie von Pio IX; das Dekret zur Gewährung der neapolitanischen oder piemontesischen Verfassung); und schließlich die Farben, zunächst die der reformistischen Staaten (das päpstliche Weiß und Gelb; das weiße und rote des Großherzogtums der Toskana, das Blau des Königreichs Sardinien) und dann natürlich das Tricolor.

Die Ausstellung erstreckt sich auch auf Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die im Risorgimento-Museum aufbewahrt werden, aber in den Jahren des Risorgimento politisch und propagandistisch uminterpretiert wurden. Darunter befinden sich ein Paravent aus dem Jahr 1850, der mit über zwei Bildern dekoriert ist, die aus Büchern und Zeitschriften ausgeschnitten wurden, und der Schal, der im Sterben Carlo Cattaneo (1869) und Giuseppe Mazzini (1872) bedeckt hat.

Die Ausstellung wird am 13. Mai mit einem Vortrag von Silvia Cavicchioli eröffnet, Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Turin, mit dem Titel "Das zweite Leben der Heiligtümer des Vaterlandes".