Antoon van Dyck, ein flämischer Maler, der in der Werkstatt von Pieter Paul Rubens ausgebildet wurde, malte dieses Gemälde während seines langen Aufenthalts in Italien, als er von Venedig nach Mantua zog, um am Gonzaga-Hof zu wohnen. Die Lektion des Meisters Rubens ist in diesem Meisterwerk, dem Werk eines mittlerweile reifen und etablierten Künstlers, noch immer präsent und zeigt sich vor allem in der Darstellung der Figuren und ihrer Gesichtsfarbe. Die nüchterne Pinselführung und die Aufmerksamkeit für die Modulation von Lichteffekten sind jedoch charakteristische Merkmale von Van Dycks Sprache, die von der venezianischen Malerei und insbesondere von Tizian beeinflusst ist.
Das Motiv des Gemäldes ist leicht zu erkennen: Das schlafende Kind symbolisiert die Kindheit, während Reife und Jugend durch einen kräftig bewaffneten Mann und eine junge Frau dargestellt werden, die sich ihm mit einer verführerischen Geste zuwendet und ihm Rosen anbietet; Der gebeugte, weißhaarige Mann hinter ihnen ist vielmehr ein Symbol des Alters.
Das Werk ist nach einer elliptischen Bewegung aufgebaut, die sich vom Weiß des im Schlaf verlassenen Kinderkörpers über den Arm der Frau bis zu ihrem Gesicht fortsetzt. Ein intensiver und zitternder Blick vereint die beiden jungen Menschen, während der Mann mit selbstbewusster Geste den Arm seiner Geliebten berührt. Der alte Mann in der Ferne, der mit dem Finger nach unten auf das Kind zeigt, scheint den Weg idealerweise zu verschließen. Dieser kreisförmige Verlauf möchte die Hingabe des Menschen an den unaufhaltsamen Lauf der Zeit zum Ausdruck bringen.
Titel: Das Alter des Menschen
Autor: Antoon van Dyck
Datum: 1625 - 27
Technik: Ölgemälde auf Leinwand
Ausgestellt in: Palladianische Basilika
In der Ausstellung: Caravaggio, Van Dyck, Sassolino
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