Die Fondazione Merz präsentiert die dreizehnte Ausgabe von Meteorite in the Garden, einer historischen Sommer-Kunstausstellung, die ihren Namen von einem Werk von Mario Merz aus dem Jahr 1976 hat, kuratiert von Maria Centonze und Agata Polizzi, mit dem Titel Wir sind aus der gleichen Substanz wie Träume gemacht wieder als ein Moment der Vermittlung zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen den Grenzen, die unser Zugehörigkeitsgefühl zum Konkreten trennen, und dem tiefen Bedürfnis, durch Kunst eine traumhafte und befreiende Vision zu erforschen, zu betrachten und zu bauen.

Die für diese neue Ausgabe eingeladenen Künstler sind Basim Magdy, Silvia Maglioni & Graeme Thomson und Nina Carini, die folgende Arbeiten präsentieren: MAGNET von Basim Magdy, ein Video, das mit einem am Himmel über Manhattan schwebenden Ballon beginnt, setzt sich fort mit einer Reise in die Mittelpunkt der Erde und endet mit einer apokalyptischen Vision, die die ganze Stadt mit einbezieht: eine poetische Progression, die in Traumbildern von einer Welt erzählt, die sich in Bewegung setzt und sich radikal verändert.

Silvia Maglioni & Graeme Thomson in LIKE LICHENS LISTEN, einer Videoarbeit und Wortinstallation, die den Besucher in den Wald entführt, das Leben der Bäume miterlebt und den Geräuschen der Natur lauscht. Nina Carini vereint mit der Installation Die Unbestimmtheit einer Begegnung den Himmel und die Erde in einem Wasserspiegel, in dem unvorhersehbare und tiefgründige Klangschwingungen aus einem geheimnisvollen Anderswo eintreffen. Licht, Ton und Materie vermischen sich, fließen und verändern sich und werden zusammen zu lebenswerten Mikrokosmen. Die Werke zu vereinen, ist in der Vision der Kuratoren die Beziehung zwischen der Aktion des Künstlers und dem Traum. Wie in Shakespeares Sturm, an dem sich der Titel dieser Ausgabe orientiert, bietet die Ausstellung dem Besucher, Gast einer wunderbaren Insel voller Fallstricke zu sein, ständige Beweise unserer Fähigkeit, in der Welt zu sein und ihr tägliches Abenteuer zu leben, dessen Zentrum ist die perfekte Darstellung des Mysteriums der Existenz.

Die Aktion des Künstlers verstärkt das Visionäre, das zu uns gehört, schlägt mögliche Szenarien vor, führt uns zurück zum Traum. So wie in Shakespeares Werk alle natürlichen Elemente und alle Mythen enthalten sind, gibt es Vergangenheit und Zukunft, es gibt die Menschheit, die dem Unvorhersehbaren ausgeliefert ist, es gibt die Kühnheit und das Bewusstsein, Schöpfer ihrer selbst zu sein.