Das Antico Palazzo comunale wird zwischen 1440 und 1462 während der Markgrafschaft Ludovico I (1416-1475) erbaut: In diesen Jahren leitet die herrschende städtische Klasse eine wichtige städtebauliche und kulturelle Erneuerung der Stadt ein, um sie zu einer wahren Renaissance-Hauptstadt zu machen, und die Realisierung neuer repräsentativer Gebäude fügt sich in dieses Ziel ein. Die Fassade zeigt eine elegante Terrakottadekoration aus dem 15. Jahrhundert mit Bändern und Fensterrahmen.

Wie das Antico Palazzo comunale wurde auch der Bürgerturm zwischen 1440 und 1462 während der Markgrafschaft Ludovico I (1416-1475) erbaut. Mit quadratischem Grundriss wurde er 1556 um ein zweites Laufgeschoss und das sogenannte Glockenschloss erhöht, in dem sich die große Glocke befand, die den Rhythmus des Stadtlebens vorgab.

Der Saal im zweiten Stock des Antico Palazzo comunale beherbergt seit 2013 die Pinacoteca Olivero, die dem Maler Matteo Olivero (1879-1932) gewidmet ist. Geboren in Acceglio im oberen Val Maira, stellte Matteo Olivero in Paris, Brüssel und München aus und entwickelte einen ganz persönlichen Stil innerhalb der italienischen Divisionismusbewegung durch seine Freundschaft mit Giuseppe Pellizza da Volpedo und Giovanni Segantini. Die Ausstellung ist in vier Ausstellungsräume unterteilt, die jeweils einem bestimmten Thema gewidmet sind (die Zeit des sozialen Realismus, die Anhängerschaft des Divisionismus, die Zwanzigerjahre, die Arbeitsweise), um die menschliche und künstlerische Geschichte eines großen Künstlers wiederzuentdecken, der volkstümlich als "Maler der Schneelandschaften" bekannt ist: Sein Ruhm ist tatsächlich mit den weiten und präzisen Ansichten der geliebten Berge von Cuneo verbunden, die die Feierlichkeit des Berges im klaren Licht der verschneiten Winter zelebrieren.

Unter den ausgestellten Werken fällt das große divisionistische Gemälde "Morgen: obere Valle Macra" auf, das 1910 in Paris ausgestellt wurde: Das Gemälde, das die Umgebung von Ussolo (Cn) darstellt, ist ein Meisterwerk des jungen Olivero inmitten seiner Anhängerschaft an den italienischen Divisionismus.